Mit dem Bau des Autobahnzubringers gehen auch zahlreiche Massnahmen für die Umwelt einher. Beim Knoten Bibelass in Ottenbach entstanden spezielle Tümpel. Entlang der neuen Strassen gibt es Amphibien- und Kleintierdurchlässe. Zudem wurden verschiedene Ausgleichsmassnahmen durchgeführt.
Noch wird hier am Knoten Bibelass gearbeitet. Die neue Turbinenstrasse wird Ende Mai 2022 den Betrieb aufnehmen. Vor der frisch renovierten Fassade des historischen Wasserkraftwerks entsteht der neue Turbinenplatz. Dieser wird historisch passend mit Pflastersteinen erstellt, umgeben von einer schönen Rundtreppe.
Der Fokus zu Beginn der Medienführung liegt aber auf den getroffenen Umweltmassnahmen. In Richtung Reuss wurde die Moorregeneration abgeschlossen. Auch eine Altlastensanierung war in diesem Bereich notwendig. In den 60er Jahren entsorgte man im Moor verschiedene Abfälle.
Natürliche Abwasserreinigung
Oberhalb der neuen Kanalbrücke beim Haas-Shopping in Ottenbach entstand eine Strassenabwasser-Behandlungsanlage (SABA). Damit wird auf natürlicher Basis das Abwasser gereinigt. Topografisch bedingt wird das Abwasser hier hochgepumpt.
Nach dem Grobabscheider läuft das Abwasser durch einen Filter aus Split und von da aus ins grosse Filterbecken. Es versickert durch eine Humusschicht und den sandhaltigen Boden. Gras und Schilf im Becken sorgen mit ihren Wurzeln für eine natürliche Reinigung. Die Anlage sollte eine Lebensdauer von gut 20 bis 30 Jahren haben.
Eine weitere Anlage entsteht auch beim Kreisel Affolternstrasse. Dort wird das Wasser nach der Reinigung über eine neue Leitung zum Lindenbach geführt.
Gestaute Tümpel
Weiter oben sind astatische Tümpel gebaut worden. Diese Tümpel sind speziell für Amphibien, welche eine immer seltener werdende Auenlandschaft benötigen. Dabei wird der Abfluss jeweils Anfang April gestaut und erst im November wieder manuell abgelassen. Die Stauung erfolgt dabei speziell nach der Laich-Saison von Grasfrosch und Erdkröte, um andere Arten wie Laubfrosch und Gelbbauchunke zu unterstützen.
Weitere Naturschutzmassnahmen sind im Umfeld umgesetzt. So gibt es Holz- und Steinhaufen sowie Pflanzungen von geeigneten Hecken und Wiesen.
Nicht für Menschen
Umwelt-Projektleiter Christoph Abegg erkärt vor Ort, dass die Kleintierdurchlässe wirklich nur für Wildtiere sind. Weder Hunde noch Menschen sollen sich dort aufhalten. Durch die Störung und den Duft wird sonst der Durchlass von den Tieren während längerer Zeit gemieden.
Es ist beeindruckend zu sehen, dass neben all den technischen und groben Bauwerken für den Strassenbau, auch viel in die Umwelt investiert wird.