8. Dezember 2024

Ab Sommer 2024 kein altersdurchmischtes Lernen mehr in Obfelden

Wie die Primarschule Obfelden am Freitagmorgen auf ihrer Website mitteilte, wird auf das Schuljahr 2024/2025 das Model des altersdurchmischten Lernens (AdL) gestoppt.

Es gleicht einem Paukenschlag. Das auf Schuljahr 2016/2017 eingeführte dreistufige altersdurchmischte Lernen sorgte seit damals für Unruhe im Dorf. Einige lobten das Modell hoch, andere waren strikt dagegen.

Das AdL-Konzept sieht vor, dass jeweils 1., 2. und 3. Klässler zusammen in einer Klasse sind und auch 4. bis 6. Klässler zusammen lernen. Ende Schuljahr werden die Ältesten verabschiedet und neue Erstklässler (bzw. Viertklässler) kommen in den Verbund hinein. Organisatorisch war dies aufwändig, da jeweils einige Fächer wie Englisch oder Musik wieder nur ein Jahrgang betrafen und so die Klasse aufgeteilt werden musste.

Ab Sommer 2024 kehrt man in Obfelden nun zurück zu Jahrgangsklassen im Zweijahresrhythmus. Das heisst die Kinder mit dem gleichen Jahrgang sind jeweils für zwei Jahre mit den gleichen Klassenkameraden und den gleichen Lehrpersonen zusammen.

  • 1. und 2. Klasse
  • 3. und 4. Klasse
  • 5. und 6. Klasse

Auf den Kindergarten hat die Änderung keine direkten Auswirkungen.

Die Gründe

Zu den verschiedenen Gründen erfährt man im öffentlichen Protokoll der Primarschulpflege, dass unter anderem die für AdL vorgeschriebenen Klassengrössen von 21 Kinder nicht mehr immer eingehalten werden kann und man in Zukunft mit noch grösseren Klassen rechnet. Zudem wird eingestanden, dass AdL in der Gemeinde und bei den Eltern keine hohe Akzeptanz hat. Auch die Personalknappheit bei Lehrpersonen wird als eine der Gründe aufgeführt. Weiter drängte auch das Volksschulamt (VSA) auf einen Wechsel. Allfällige Mehrkosten für AdL würden nicht mehr vom VSA übernommen.

Die finanziellen Auswirkungen schätzt die Primarschule als neutral ein. Einmalige Kosten für die Umstellung sind im ordentlichen Budget 2024 enthalten.

Grosser Aufwand für Umstellung

Die Umstellung selbst ist eine Herkules-Aufgabe. Sämtliche Schülerinnen und Schüler der ersten bis zur sechsten Klasse, im aktuellen Schuljahr sind dies über 430 Kinder, müssen neu eingeteilt werden. Auch die Lehrpersonen und Räumlichkeiten werden sich ändern. Es könne nicht ausgeschlossen werden, dass auch ein Schulhauswechsel für einzelne Kinder notwendig werde.

Die Eltern wurden am Freitagmorgen schriftlich informiert, die Kinder haben die Information von den Lehrpersonen während dem Unterricht erhalten. Im Januar 2024 folgen für die Eltern an einem Anlass weitere Informationen.

Die wichtigsten Fragen

Zu den wichtigsten Fragen und Antworten gibt auf der Website der Primarschule ein Dokument weitere Auskunft. So habe man sich entschieden, direkt AdL zu stoppen und nicht vorerst auf ein 2-Jahres-Model zu wechseln. Dies würde die kommenden Herausforderungen nur ungenügend lösen. Das Zürchermodell mit Jahrgangsklassen im Dreijahresrhythmus wurde auch geprüft. Allerdings passe das gewählte Zwei-Jahresmodell besser zum Lehrplan 21. Man wolle aber auch gewisse klassen- und jahrgangsübergreifende Projekte weiterhin durchführen.