22. Januar 2025

5167 neue Solarmodule fürs Säuliamt

Zwei Duzend Gäste hörten den Worten zu, welche zur Eröffnung der Photovoltaik-Anlage auf der neuerstellten Entsorgungshalle der Deponie Tambrig verkündet wurden. Zu Beginn hielt der Obfelder Gemeinderat und Präsident der Energiekommission Peter Weiss fest, dass sich die Solarkapazität mit diesem Bau in Obfelden verdopple. Er rechne damit, dass in Zukunft gut 10 Prozent des in Obfelden verbrauchten Stromes von dieser Anlage komme.

Ganz stolz zeigte sich Enis Zulji, Geschäftsführer der Impact Solar AG und Umsetzer dieses Projektes. Er sprach von der Herausforderung durch die Rundbogenhalle und den Ehrgeiz, dass man zum heutigen Tag fertig werden wollte. Der Startschuss zum Bau fiel Anfangs April und kurze Zeit später kehrte der Winter zurück.

Im Projekt habe auch die Ästhetik eine grosse Rolle gespielt. So seien Full-Black-Module verwendet worden, welche homogen angeordnet wurden. Er ging auch auf die Entwicklung der Module in den letzten Jahren ein. So stieg seit 2015 der Wirkungsgrad von 14 auf über 22 Prozent. Auch die Robustheit ist viel besser. Erhielt man damals noch 10 Jahre Garantie, sind es heute 25 Jahre. Und auch die Leistung bei gleicher Fläche hat sich fast verdoppelt. Zulji bedankte sich zuletzt bei allen involvierten Firmen

Einige Zahlen zur neuen Anlage

  • Leistung: 2′ 273 kWp
  • > 2 Mio. kWh Produktion pro Jahr ( Strom für ca. 500 EFH ohne Heizung)
  • 20’000 Teslaladungen (100kWh Batterie)
  • 5167 Module verbaut (inkl. Blindmodule)
  • 17 Stk. Wechselrichter a 115 kW
  • 100 km Solarkabel wurden verbaut
  • Über 12’000 Schrauben auf Stahlkonstruktion montiert
  • Über 180 Tonnen Material (Module, WR, UK usw.)
  • Bauzeit 8 Wochen

Ein Dank an die Sonne

Die Eröffnung geschah im Rahmen der schweizweit durchgeführten Tage der Sonne. Mit den andauernden Regenfällen passte dies nicht ganz zusammen. Trotzdem bedankte sich Deponie-Betreiber Josef Binzegger am Ende seiner Präsentation ausgiebig beim „Sünneli“. Es sei eigentlich immer da, sei nicht krank und stelle auch keine Ferienanträge, hielt er fest. „Ich dachte der Deponie-Betrieb ist kompliziert, aber die ganze Elektrik ist noch schwieriger“, sagte er schmunzelnd.

Auch benannte er die Deponie Tambrig, in Energie Tambrig um. Unterdessen würde die Deponie nämlich auf drei verschiedenen Wege Energie produzieren. So bezeichnete er den Rückbau bestehender Abfälle und die anschliessende Verwertung und teilweise Verbrennung als Energie-Mining. Dann würden aktuell 24’000 Silo-Ballen voll Abfall zwischengelagert, welche dann später in der Kehrrichtverbrennung verbrannt würden. „Das sollte man in Zukunft immer im Winter machen. Es bringt ja nichts, im Sommer so Wärme zu produzieren“, erklärte Sepi. Und als letzter Punkt wurde natürlich die nun eigene Energieproduktion erwähnt.

Nach dem formalen Teil bestand die Möglichkeit das Bauwerk von oben zu betrachten und sich an zahlreichen Tafeln zu informieren. Weiter durften die Gäste bei Wurst und Pommes auf den Festbänken Platz nehmen, eine Probefahrt mit Tesla-Fahrzeugen unternehmen und auch noch eine kleine Aufmerksamkeit mit nach Hause nehmen.

Der Anlass hätte durchwegs etwas mehr Gäste verdient gehabt. Schade wusste man kaum etwas vom Rahmenprogramm des Anlasses. Zusätzlich lud bereits am Samstag zuvor der Kanton Zürich bezüglich Deponieausbau die Bevölkerung in die Deponie ein. Und das Wetter war natürlich auch nicht einladend.